Idylle auf Zypern
Die bekannte Autorin Eva Rossmann las aus ihrem neuen Mira Valensky Krimi „Alles Rot“. Sein und Schein sind nun einmal grundverschieden. Zypern, Sonne, Meer, Erholung, und dann das: Menschen, mit denen man kurz zuvor beim Wein gesessen hat, sind auf einmal tot. Das ist unfassbar und schreit geradezu nach Recherche und Aufklärung. Mira Valensky ist, wie man weiß, unbestechlich und gibt selbstverständlich nicht auf.
In ihrem neuen Roman hat Rossmann sich wieder auf nicht ganz rutschfreies Parkett begeben. Ob sich Mira Valensky nun mit Eva Rossmann identifiziert oder umgekehrt, ist nicht relevant. Ob
es der Leser nun als Faktum oder Fiktion sieht, ist alleine dessen Entscheidung.
Offensichtlich ist, dass die Autorin die politische, wirtschafts- und gesellschaftspolitische Situation berührt und deshalb ihre Kriminalromane weit entfernt von der Fadesse und Plattheit
agieren. Rossmann kann es durchaus auch schaffen, einen fantastisch spannenden Krimi ohne Blutvergießen und Leiche zu produzieren.
Wie immer, war der Abend mit Eva Rossmann eine anregende Unterhaltung, die sich auch in den Reaktionen während der anschließenden Diskussion mit dem Publikum offenbarte.
Elisabeth Strini hat wie immer gewissenhaft recherchiert und eine geschickt platzierte Moderation geliefert, die auch bei ihrem Quasi-Interview der Autorin den angemessenen Freiraum zugestanden hat.
Die musikalische Umrahmung des „Duo Saxonette“ war von Regina Habeler und Hermann Vasik hervorragend vorbereitet und auf das Thema abgestimmt.